Fall von Stefanie Schirle, Tierärztin
Im April 2006 besuchte mich Familie P., um mir Marlene zur Anamnese vorzustellen. Sie ist eine zierliche silbergraue kastrierte Pudelmischlings-Hündin. Im Jahr 2003 haben sie die Besitzer von einem Tierhilfeverein übernommen. Man schätzt, dass sie 2002 in Spanien geboren wurde. Marlene ist eine von vier Hunden und zwei Katzen im Haushalt der Familie P. Herrchen und Frauchen betreiben mit allen Hunden Hundesport, hauptsächlich Agility.
Grund für den Besuch ist eine rezidivierende Lahmheit des rechten Vorderbeines. Im Laufe der letzten Jahre gab es damit immer wieder Probleme, oft mit unterschiedlicher Ursache. Allerdings verschwanden die Symptome meist schnell und ohne Therapie. Jetzt litt Marlene schon seit etwa einem Monat stärker darunter. Auslöser schien diesmal ein unbeabsichtigter Tritt durch die Besitzerin während des Agility-Trainings gewesen zu sein. Seitdem lahmt Marlene unterschiedlich stark.
Der Haustierarzt befundet eine Schwellung des rechten Schultergelenkes mit einem Knacken in diesem Gelenk beim Strecken der Gliedmaße. Schmerzreaktion zeigt Marlene jedoch nicht. Sie bekommt eine Woche Leinenzwang verordnet. Bei der Kontrolle nach einer Woche ist das Schultergelenk immer noch verdickt. Marlene ist lahmheitsfrei.
Nur zwei Tage später geht Marlene vorne rechts hochgradig lahm. Sie weigert sich zu laufen. Diesmal stellt Frau P. Marlene direkt in der Tierklinik vor. Dort findet sich ein kleiner Dorn im Fell in der rechten Vordergliedmaße. Im Röntgen sind dagegen keine auffälligen Befunde zu finden. Nachdem der Dorn entfernt wurde, wird Marlene wieder entlassen. Als Sie dann auch noch eine Krallenverletzung an besagtem Bein hat, entschließen sich die Besitzer für eine homöopathische Anamnese.
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Fotos
Originalfotos vom Hund ”Marlene”; die Erlaubnis der Besitzerin wurde erteilt.