Fall von Dr. med. vet. Ina Luz
Micky wurde mir vorgestellt (25. 06. 2008), weil sie jedes Jahr im Frühjahr und Sommer bis zu handteller-große Hot-Spots bekam, die im Laufe der Jahre immer therapieresistenter wurden.
Als sie den Untersuchungsraum betritt schaut sie sich etwas vorsichtig um, fasst aber sofort Vertrauen, als ich mit ihr freundlich rede, kommt her und möchte intensiv gestreichelt werden. Auch sonst sei sie zu jedermann sehr freundlich und würde wohl auch mit jedem Fremden mitgehen, der nett zu ihr ist. Sie lässt sich sehr gerne etwas zustecken und möchte ausgiebig gestreichelt werden.
Bei jedem Wetter geht sie sehr gerne gemütlich und ausgiebig spazieren. Auch da ist sie sehr lieb. Sie hat sich von Anfang an untergeordnet und ist immer sehr folgsam. Die Besitzerin sagt, dass alle im Haus liebevoll mit ihr umgehen und sie das auch sehr zurück gibt. Wenn die Tochter der Besitzerin mal ein paar Tage nicht da ist, liegt sie oft traurig in deren Zimmer, sie sei wirklich sehr anhänglich.
Sie würde sehr gerne fressen, vertrage aber keine fettigen Sachen oder Pansen. Die Besitzerin hat den Eindruck, dass Micky leicht an Gewicht zulegt und achtet deshalb auf die Fütterung. Tatsächlich wirkt die Hündin trotzdem etwas rundlich. Das Trinken sei unauffällig.
(Während unseres Gesprächs hat sich Micky zu mir gesetzt und den Kopf auf meinen Schoß gelegt. Wenn ich sie zu lange nicht streichle, schaut sie mir sehnsüchtig in die Augen und erinnert mich mit der Nase an meine Aufgabe).
Mit den Hotspots läuft es so: Die Hündin beginnt sich zu kratzen und oft ist dann am nächsten Morgen schon so ein dickes „Ding“ da. Dann geht sie sehr gerne in kaltes Wasser. Es entwickelt sich eine bis handteller- große entzündete Stelle, die stark gerötet ist und gelblich-eitrig suppt. Das ganze riecht etwas unangenehm. Wenn man es früh erwischt, geht es manchmal mit Chlorhexamed weg. Meistens brauchen sie aber ein Antibiotikum oder sogar mal ein Kurzzeit-Corticosteroid.
Die Lage der Hotspots variiert. Häufig sind sie am Hals, mal in der rechten Achselhöhle, einmal hinter dem rechten Ohr, auch mal zwischen den Beinen-wo die Hautfalten zusammen kommen.
Nun fällt der Besitzerin ein, dass die Hündin auch immer wieder unter Gehörgansentzündungen leidet. Fast immer ist die rechte Seite betroffen.
Dabei fällt der Besitzerin zuerst auf, dass das Ohr etwas süßlich stinkt. Es folgt eine bräunlich, schmierige Absonderung, der Gehörgang ist dabei stark gerötet.
Dann wird Micky deutlich ruhiger als sonst. Sie wirkt traurig, leidet sehr und man muss sie viel trösten.
Mit anderen Hunden ist sie eher vorsichtig und zieht schnell den Schwanz ein. Manchmal muss ihr die Besitzerin geradezu heraushelfen.
Klinische Untersuchung:
Ca. 5cm X 7cm große, deutlich gerötete, nässende, haarlose Stelle im rechten Achselbereich.
Rechter Gehörgang deutlich gerötet, kein Juckreiz.
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