Fall von Dr. med. vet. Ina Luz, Fachtierärztin für Pferde, ZB Hom
Araber-Schimmelwallach Daran, 18 Jahre bei Erstvorstellung, 08/2006 vorgestellt wegen chronischer Mauke, letzter Kontakt Mitte 2008.
Daran wurde mir am 2. August 2006 vorgestellt, weil er immer wieder mit Mauke Probleme hatte, das erste Mal mit etwa 7 Jahren, meistens begann es in der Fesselbeuge hinten links.
Der Schimmelwallach wurde mit 4 1/2 Jahren von seiner Besitzerin gekauft und anschließend gelegt.
Früher hatte er häufig Mauke und Hautpilzerkrankungen im Wechsel aber in den letzten Jahren sei kein Hautpilz mehr aufgetreten.
Zunächst war er mit Hafer gefüttert worden, allerdings sei er da extrem schreckhaft und geradezu nicht mehr reitbar gewesen, was sich nach einer Futterumstellung besserte.
Nach einem Beritt im Alter von 6 Jahren waren die Maulwinkel eingerissen, dort ist jetzt eine Vitiligo zu sehen. In der Gruppe geht er gerne vorne und kann sich da auch sehr hineinsteigern und will viel laufen. Geht man mit ihm alleine raus ist er aber eher eine „Schlaftablette“ und man muss ihn treiben. Manchmal ist er im Gelände ohne erkennbaren Grund plötzlich gestiegen und wollte umkehren.
Er steigt nicht gerne in den Hänger und auch der schmale Waschplatz wird von ihm gemieden. Wasser als solches mag er sowieso nicht so gerne, er geht nicht gerne durch Pfützen. Daran schlägt viel mit dem Kopf und ist häufig am „Herum zappeln“ (auch jetzt zappelt er während unseres Gespräches bereits einige Zeit). Er ist feinfühlig, lernt schnell und behält das gelernte auch gut, aber beim Arbeiten macht er mal mehr und mal weniger mit, mal ist er faul, mal eine „Rakete“. Wenn man mit ihm schimpft fühlt er sich eher ungerecht behandelt und kann dann auch mal etwas beleidigt sein.
Beim Putzen ist er brav und sehr neugierig, er knabbert ständig an einem herum.
Das Anziehen des Sattelgurtes mag er nicht, da „schnappt“ er manchmal.
Die Box ist nicht allzu sauber, er legt sich schon mal in den Mist oder draußen in den Schlamm.
In der Herde ist er eher rangtief, wurde früher im Offenstall viel gebissen
Er geht Ärger lieber aus dem Weg und mag es gar nicht, wenn es zu “eng“ wird. Wenn etwas furchterregend ist kann man ihn nicht vorbeikriegen.
Insgesamt braucht Daran viel Aufmerksamkeit und möchte, dass es vorangeht
Die Mauke beginnt oft nachts, wenn es draußen feucht wird – zunächst sind es ein paar kleine Stellen, wenn man aber nicht schnell reagiert ist am nächsten Tag schon alles offen, blutig und schwillt bis über die Fesselgelenk. Das Bein wird dann kaum mehr belastet (Daran ist auch in anderen Situationen sehr sensibel und schmerzempfindlich). Diverse Salben haben gar nichts gebracht. Am besten geht es, wenn man sofort einen Rivanolverband macht und anschließend Hydrocortisonverbände – dann geht die in Entzündung schließlich zurück.
Die Besitzerin hat den Eindruck, dass Wärme und Salbenverbände gut tun.
Auch jetzt gerade sei er seit einer Woche so behandelt worden.
Wenn Daran sonst mal eine Verletzung hat dauert die Heilung ein bisschen, aber es kommt nicht zu Eiterungen.
Ansonsten ist der Schimmel etwas anfällig für Kolik, besonders bei Futter, -und Wetterwechsel. Er bläht dann auf und schaut nach dem Bauch.
Kot und Harnabsatz sind unauffällig. Auch beim Trinken und Fressen fällt der Besitzerin nichts Ungewöhnliches auf.
Daran mag lieber den Sommer mit Wärme im Wind friert er schnell.
Die Hufe sind etwas brüchig und haben Rillen. Deshalb füttert die Besitzerin immer wieder Biotin zu.
Daran hat etwas Spat und muss sich etwas einlaufen
Bei der Untersuchung fällt auf, dass der Schimmel sehr feines Fell und feine Haut hat.
Am linken Hinterbein sind im Moment eine leichte Schwellung und zwei kleine Knötchen zu finden.
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