Fall von Dr. med. vet. Ina Luz
Halbmond (Trakehner-Wallach, 6 J. 18.12.2006) hatte in den letzten 4 Wochen drei Mal gekolikt.
Die Koliken traten immer plötzlich auf, die Besitzerin hatte den Eindruck, dass vielleicht Bewegungsmangel ein Auslöser sei. Auch Aufregung schien eine Rolle zu spielen. Beim letzten Mal war er in die Klinik gekommen und dort hatte man eine Laparoskopie vorgenommen, um die Ursache der Koliken festzustellen.
Aus der Klinik zurückgekehrt benahm sich Halbmond sonderbar. Sobald man ihn aus der Box nahm begann er nach wenigen Schritten heftig auszuschlagen und zu steigen. Sobald er wieder in der Box war, war er ein ganz liebes, ruhiges Pferd.
Manchmal konnte man ihn ein kleines Stück führen, solange man Körperkontakt mit ihm hatte und mit ihm beruhigend sprach. Aber es war nicht daran zu denken ihn auf der Weide (mit anderen Pferden) zu lassen, zu longieren oder gar zu reiten.
Früher war es so, dass er eine feste Freundin hatte mit der er eng zusammen war. Man konnte ihn schlecht von ihr trennen oder alleine lassen, da bekam er regelrechte Angstanfälle, jetzt war ihm selbst das egal, Hauptsache, er konnte in seiner Box bleiben.
Insgesamt ist Halbmond ein sehr freundliches Tier, das sehr gerne schmust, sich streicheln lässt und überaus neugierig ist. Er hat viel Vorwärtsdrang und bewegt sich gerne. Aber mit der Konzentration ist er noch nicht so ausdauernd. in der Box war er früher immer etwas unruhig, da war es ihm zu langweilig.
Wenn man ihn viel bewegte war er zufrieden und ausgeglichen. Er hat Angst vor der Dunkelheit und ist beim Reiten etwas schreckhaft. Er ist dabei aber trotzdem immer noch neugierig und an allem interessiert. Im Sommer, wenn es warm ist fühlt er sich am besten.
Wenn er aufgeregt ist, setzt Halbmond sehr oft Kot ab und die Ballen werden weicher.
Untersuchung:
P:36, A:14, Auskultation Herz und Abdomen o.b.B.
Halbmond weicht zunächst vor der Berührung zurück um dann neugierig wiederzukommen, die Besitzerin bestätigt, dass er das auch oft bei ihr so mache.
Sehr unangenehm ist ihm auch die Berührung des Bauches. Sonst lässt er sich aber gerne anfassen und streicheln. Er ist ein sehr freundliches Tier mit harmonischem Körperbau und glänzendem Fell
Halbmond bekommt ….
Bereits 1 ½ Stunden nach der ersten Gabe konnte er longiert werden, ohne, dass er ausschlug.
Sein ganzes Befinden besserte sich zusehends. Kurzfristig konnte man ihn wieder sehr schlecht von der Stute (seiner Freundin) trennen, aber auch das besserte sich. .
Nach 3 Wochen ging es ihm sehr gut. Weide, Koppel, Reiten etc. kein Problem.
Er war insgesamt ruhiger geworden und hat bis heute keine weitere Kolik mehr gezeigt.
Fotonachweis: Patientenbesitzerin
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