Vor 20 Jahren wurde der Tierarzt, der sich den Naturheilverfahren widmete noch belächelt. Das sieht heute deutlich anders aus. Die Tierärztekammern verleihen seit ca. 15 Jahren die Zusatzbezeichnungen für Homöopathie und Akupunktur. Zusatzbezeichnungen werden ähnlich der Fachtierarztspezialisierung nach einer bestandenen Prüfung vor dem Prüfungsausschuss der Tierärztekammer verliehen. Der Prüfung voraus geht eine mindestens drei (vierjährige, je nach Kammer) Weiterbildungszeit, in der neben den theoretischen Grundlagen auch Praxiserfahrung und eigene dokumentierte Fälle nachgewiesen werden müssen. Somit vermittelt die Zusatzbezeichnung „Akupunktur“ oder „Homöopathie“ eine Qualitätsgarantie des Therapeuten.
Araber-Schimmelwallach „Daran“, vorgestellt wg. chronischer Mauke
Fall von Dr. med. vet. Ina Luz, Fachtierärztin für Pferde, ZB Hom
Araber-Schimmelwallach Daran, 18 Jahre bei Erstvorstellung, 08/2006 vorgestellt wegen chronischer Mauke, letzter Kontakt Mitte 2008.
Daran wurde mir am 2. August 2006 vorgestellt, weil er immer wieder mit Mauke Probleme hatte, das erste Mal mit etwa 7 Jahren, meistens begann es in der Fesselbeuge hinten links.
Der Schimmelwallach wurde mit 4 1/2 Jahren von seiner Besitzerin gekauft und anschließend gelegt.
Früher hatte er häufig Mauke und Hautpilzerkrankungen im Wechsel aber in den letzten Jahren sei kein Hautpilz mehr aufgetreten.
Zunächst war er mit Hafer gefüttert worden, allerdings sei er da extrem schreckhaft und geradezu nicht mehr reitbar gewesen, was sich nach einer Futterumstellung besserte.
Nach einem Beritt im Alter von 6 Jahren waren die Maulwinkel eingerissen, dort ist jetzt eine Vitiligo zu sehen. In der Gruppe geht er gerne vorne und kann sich da auch sehr hineinsteigern und will viel laufen. Geht man mit ihm alleine raus ist er aber eher eine „Schlaftablette“ und man muss ihn treiben. Manchmal ist er im Gelände ohne erkennbaren Grund plötzlich gestiegen und wollte umkehren.
Er steigt nicht gerne in den Hänger und auch der schmale Waschplatz wird von ihm gemieden. Wasser als solches mag er sowieso nicht so gerne, er geht nicht gerne durch Pfützen. Daran schlägt viel mit dem Kopf und ist häufig am „Herum zappeln“ (auch jetzt zappelt er während unseres Gespräches bereits einige Zeit). Er ist feinfühlig, lernt schnell und behält das gelernte auch gut, aber beim Arbeiten macht er mal mehr und mal weniger mit, mal ist er faul, mal eine „Rakete“. Wenn man mit ihm schimpft fühlt er sich eher ungerecht behandelt und kann dann auch mal etwas beleidigt sein.
Kater „Balu“, kastriert, 1 Jahr, vorgestellt wegen Katzenschnupfen
Fall von Dr. med. vet. Ina Luz
Kater „Balu“, kastriert, 1 Jahr, 01/2007 vorgestellt wegen Katzenschnupfen.
Balu wurde vor einer guten Woche über das Tierheim aus einer Pflegestelle an die Besitzerin vermittelt; er ist gegen Katzenschnupfen/Seuche, Tollwut und Leukose geimpft.
Seit er im Besitz ist, hat er Schnupfen. Er niest anfallsweise, dabei kommt wenig klare Flüssigkeit aus der Nase, vor allem aus dem linken Nasenloch. Die Augen tränen, auch hier ist die linke Seite stärker betroffen. Die Tränenflüssigkeit ist aber reizlos und er putzt die Augen ganz normal. Trinken tut er eher weniger, vielleicht hat er Schluckbeschwerden, denn er hat auch immer Hunger, frisst dann aber wenig und streckt den Kopf beim Fressen.
Er hustet auch immer wieder, auch hier sind es kleine Anfälle, die eher morgens vorkommen. Außerdem hat er noch einen breiigen Durchfall, der meistens direkt nach dem Essen vorkommt, aber normal bräunlich ist und nicht auffällig riecht.
Balu ist ein sehr freundliches Tier. Er lässt sich zwar nicht gerne hochnehmen, aber er legt sich oft auf die Füße und den Schoß der Besitzer und er liebt es sehr gestreichelt zu werden. Seit er da ist, wird er immer gesprächiger und „unterhält“ sich inzwischen viel mit der Besitzerin.
Den Vormittags und über Mittag sitzt er viel am Fenster und beobachtet, was draußen passiert überhaupt sei er sehr neugierig. Nachmittags schläft er viel und ist abends dann wieder aktiver.
Untersuchung: T: 38,4° C, P: 82, A: 18
Auskultation Lunge o.b.B., vermehrter Tränenfluss, vor allem links, aber keine Sekretrinne, Konjunktiven blass-rosarot. Nase trocken. Rachen ggr gerötet. Zahnfleisch am Zahnseitigen Rand ggr rot.
Balu ist auch in der Praxis sehr neugierig und freundlich. Er kommt sofort aus dem Transportkorb und untersucht den Raum eingehend. Nach kurzer Zeit kommt er zu mir und möchte kurz gestreichelt werden. Beim Untersuchen ist er sehr kooperativ, findet das Stethoskop spannend, nur Fiebermessen mag er nicht.
Balu bekommt in der Praxis: …
Nach 3 Tagen der Anruf. Nach der Globuli-Gabe und am nächsten Tag war „Balu“ sehr müde. Seither muss er nur noch sehr selten niesen und noch seltener husten. Er hat keinen Durchfall mehr und der Tränenfluß hat sich normalisiert.
Weiteres Vorgehen: …
Eine Woche später meldete sich die Besitzerin noch einmal. Es gehe „Balu“ sehr gut und sie sei erstaunt, wie schnell Homöopathie wirken könne. Falls sich etwas an seinem Zustand ändere wolle sie sich wieder melden. Bisher hat sie das nicht getan.
Foto: www.photocase.com | Lukas Pollmüller
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Qualitätssicherung in der Fort- und Weiterbildung – Homöopathie für Tiermediziner / -innen
Qualität ist das beste Rezept!
Die Qualität der Kurse / Seminare entscheidet über den Lernerfolg der Teilnehmer! Das klingt logisch und einfach, aber – wie erreicht man Qualität bei der Fort- und Weiterbildung?
Die Richtlinien der Akademie für tierärztliche Fortbildung (ATF) – die eng mit den Tierärztekammern der Länder und den tierärztlichen Berufsverbänden zusammenarbeitet – sind sicherlich durchaus als Voraussetzung für eine weitgehend einheitliche Weiterbildung in der Homöopathie zu verstehen. Sie sollten aber unserer Meinung nach als Minimalanforderung verstanden werden. Um eine möglichst hohe Qualität in den Seminaren zu erreichen, haben wir einige – für uns wichtige Punkte – erarbeitet und möchten ihnen hiermit diese zur Diskussion stellen:
1. Die Vermittlung kompetenten Fachwissens verbunden mit methodisch didaktische Fähigkeiten der Dozenten im Bereich der Erwachsenenbildung sind unabdingbar für eine hohe Qualität in der Weiterbildung. Deshalb sollte eine Kontinuierliche Fortbildung der Dozenten in ihrem Fachgebiet (ZB Homöopathie oder auch FTA) und zusätzlich im Bereich der Erwachsenenbildung sichergestellt sein.
2. Die Teilnehmer sollen möglichst viele Erkenntnisse direkt aus den Seminaren mitnehmen und zu weiterem Selbststudium motiviert werden. Unter diesen Gesichtpunkten fordern wir eine Begrenzung der Teilnehmerzahl, Einsatz von Gruppenarbeiten und interaktiver Kommunikation mit den Teilnehmern. Dies soll den Teilnehmern eine bessere, direktere Umsetzung von neuen Erkenntnissen in die Praxis ermöglichen.
3. Praktische Tätigkeit der Dozenten in Ihrem Fachgebiet stellt die Voraussetzung für die Weitergabe von Erfahrung dar und bietet den Kursteilnehmern die Möglichkeit, anhand von Fallbearbeitung die theoretischen Grundlagen durch praktische Fähigkeiten zu ergänzen. Der Dozent sollte deshalb seinen Erwerbsschwerpunkt im Bereich seiner praktischen Tätigkeit haben.
4. Die Qualitätssicherung soll einen größeren Stellenwert in den Kursen einnehmen.
Eine Möglichkeit ist die Entwicklung und Einsatz von Feedbackbögen, die von den Teilnehmern am Ende jeder Veranstaltung eingefordert werden. Diese sollten im Dozententeam ausgewertet werden, um einen stetigen Verbesserungsprozess in Gang zu halten.
5. Der Dozent sollte eine direkte Einflussnahme in die Organisation und Durchführung der Seminare nehmen können, d.h. er ist somit Verantwortlicher und Gestalter seiner eigenen Kurse, und nicht nur „weisungsabhängige Honorarkraft“. Dies schafft Motivation und Vertrauen bei allen Beteiligten.
6. Wir sollten eine Förderung und Unterstützung für den veterinärmedizinischen Nachwuchs durch „bezahlbare“ Kurspreise anstreben. Angebote von ergänzenden Seminaren durch Praktiker, die Sonderthemen, wie „Existenzgründung für Tiermediziner/-innen“, etc. anbieten, könnten für junge Tiermediziner / -innen hilfreich sein.
7. Durch unser Studium haben wir eine unumgängliche Voraussetzung im Bereich der Diagnostik und der Schulmedizin erworben (Hahnemann selbst war Arzt und Apotheker). Auf diesen Grundlagen baut jede Weiterbildung auf. Das unterscheidet uns wesentlich von den nichtakademischen Berufen im Bereich der regulativen Tierheilkunde!
– Diese Qualität zeichnet unsere Berufsgruppe aus und deshalb sollten die Dozenten auch diesbezüglich bei relevanten Themen auf dem jeweils neuesten Stand sein.
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