Australian Sheperd-Border Collie-Schäferhund-Mix-Rüde „Branko“, ca. 6 Jahre bei Erstvorstellung, 28.06.2011 vorgestellt wegen rezidivierender Lahmheit vorne rechts
Fall von Dr. med. vet. Ina Luz
Branko wird im Juni 2011 wegen rezidivierender Lahmheit vorne rechts vorgestellt. Er war eine Woche zuvor deswegen beim Tierarzt. Dieser fand keinen Tastbefund, die Röntgenbilder waren unauffällig, es wurde der Verdacht auf ein Sehnen-Problem gestellt.
Branko ist seit ca. 1 ½ Jahren immer mal wieder vorne rechts lahm, zuletzt vor ca. 3 Wochen. Da trat die Lahmheit nach einer kleinen Bergtour auf, bei der das Einzige Auffällige war, dass es an diesem Tag sehr kalt war.
Branko ist ein sehr kluger gelehriger Hund, der sehr schnell versteht, was man von ihm möchte. Manchmal überträgt er sein Wissen auf andere Situationen und freut sich dann sehr, wenn er gelobt wird, möchte gerne zeigen, was er Alles kann.
Der Rüde ist ausgesprochen harmoniebedürftig und wird schnell unterwürfig, wenn er geschimpft wird. Dann legt er sich auf den Rücken und zeigt seinen Bauch.
Er mag es nicht, wenn zu Hause Streit ist, dann geht er dazwischen und möchte beschwichtigen.
Manchmal legt er sich heimlich auf das Sofa, oder er hat, weil er etwas verfressen ist schon mal Tiramisu geklaut. Als Frauchen dann geschimpft hat, ist er schnell weggelaufen.
Er liebt gewürzte Sachen, Fleisch, Käse und Schokolade.
Außerdem möchte er immer „dabei“ sein, bewegt sich gerne und viel, ist dabei sehr anpassungsfähig, kann aber auch sehr gut alleine bleiben. Manchmal hat er schon als Welpe alleine im Stall geschlafen, während seine Mama im Haus war.
An Silvester und bei Gewitter sucht er die Nähe der Besitzer, braucht dann viel Sicherheit.
Außerdem hat er große Angst in Menschenmengen.
Wenn Frauchen nach der Arbeit nach Hause kommt freut er sich sehr und verliert dabei manchmal etwas Urin (eine Zeitlang war das immer so bei Freude). Branko ist sehr an den „Damen“ interessiert und auch an kastrierten Rüden. Dann ist er ziemlich aufgeregt und hat manchmal einen weichen Stuhl. Ansonsten ist er eher ein pragmatischer, kopfgesteuerter Hund. Beim Tierarzt hat der Rüde „Schiss“. Er versteckt sich im Wartezimmer, lässt sich nicht trösten und knurrt auch mal, wenn man ihn anfasst.
Mit anderen Hunden kann er auch mal dominant sein, vor allem bei jungen Hunden, die greift er öfter mal an, wenn er kann.
Das Haus wird von ihm gut verteidigt. „Branko“ meldet jeden Besuch mit lautem Gebell. Er liegt gerne „im Weg“, möchte Alles im Blick haben.
Der Rüde ist nicht sehr verschmust, leckt aber der Besitzerin ab und zu mal die Füße. Sich selbst, knabbert er häufig an den Zehen.
Bei Verletzungen ist er „hart“ im Nehmen, erstaunlich wenig schmerzempfindlich.
Beim Spielen gibt er ein Stöckchen nicht wieder her, man muss es sich „zurückerobern“.
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Anschließend höre ich lange Zeit nichts von der Besitzerin (sie hatte schon selbst mit Homöopathie Erfahrungen und war etwas skeptisch bezüglich des Mittels).
Nun aber im Mai 2016 wieder ein Anruf.
Das Mittel habe sehr gut gewirkt und sie habe es Branko in sehr großen Abständen immer mal wiederholt. Jetzt, Ende April wieder plötzlich Lahmheit, die aber rasch wieder verschwand. Vor zwei Wochen haben sie nun beim Morgenspaziergang einen kleinen Hund getroffen (das geht in letzter Zeit öfter mal nicht gut, besonders, wenn die Hunde angeleint sind). Dieser Hund hat ihn frech angekläfft und Branko, hat ihn heruntergedrückt. Danach war er plötzlich sehr, sehr lahm, grantig und wollte nicht mehr angefasst werden. Wollte aber auf dem harten Boden liegen.
Ein Röntgenbild beim Tierarzt hat dieses Mal eine Arthrose im rechten Handwurzelgelenk, den Zehen und evtl. eine Gelenksmaus gezeigt.
Er knabbert immer noch viel an den Zehen, hier aber mehr auf der linken Seite.
Bei Gewitter und an Silvester hat er immer noch ein bisschen Angst und er ist jetzt öfter mal ein bisschen grantig, wenn man ihn im Körbchen streicheln will oder so.
Insgesamt ist er sehr artig und will Alles richtig machen, folgt aber manchmal nicht, wenn er andere Hunde sieht. Im Garten zeigt er ein ausgeprägtes territoriales Verhalten und markiert seinen „Besitz“ viel mit stets aufgehobenem Bein.
Beim Spaziergang fällt auf, dass er sich immer wieder längere Zeit in den Bach stellt. Außerdem mag er im Moment Käse sehr gerne.
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Fall von Dr. med. vet. Ina Luz, Praxis in München
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