Fall von Dr. med.vet. Ina Luz, FTA für Pferde
Anfang Januar 2011 wurde „Filou“ wegen eines Hautausschlags vorgestellt, der schon längere Zeit (seit Juli 2010) bestand.
Begonnen hatte es damit, dass plötzlich etwa erbsengroße, juckende „Pickelchen“ im Halsbereich auftraten, die sich rasch über den Körper fortsetzten, zum Teil wurden die „Pickel“ dann etwas größer, bekamen in der Mitte eine Delle und bildeten sich dann zurück, seltener gingen sie auf und eiterten dann.
Da der Besitzer 2-3 Tage zuvor einige Bananen gefüttert hatte, dachte er zunächst, dass „Filou“ diese nicht vertragen hatte. Nach einer „akuten“ Behandlung, kamen und gingen die „Pickelchen“ weiterhin. „Filou“ erhielt von einem Tierheilpraktiker verschiedene Homöopathische Einzel,- (u.a. Sulf, Ars, Acon),- und Komplexmittel (u.a. Engystol, Mucosa comp. Alleosal) in rascher Folge, ohne, dass eine Wirkung wirklich nachvollziehbar gewesen wäre.
Es folgte ein Allergietest, bei dem eine Sensibilisierung gegen mehrere Gräser-, Kräuter- und Baumpollen festgestellt wurde.
Im September wurde dann eine Eigenbluttherapie durchgeführt und anschließend war der Hautausschlag zum ersten Mal seit Beginn für vier Wochen verschwunden, tauchte dann aber wieder auf und verschlimmerte sich eher noch etwas, als die Eigenbluttherapie wiederholt wurde.
Im Januar 2011 schließlich, entschied sich der Besitzer, es noch mit der klassischen Homöopathie zu versuchen.
„Filou“ war zum Zeitpunkt der Untersuchung 9 Jahre alt. Auf meine Bitte, ihn zu beschreiben, meinte der Besitzer als erstes:
„er ist wahnsinnig büffelig“, sehr triebig, er geht bis M-Dressur, aber die Arbeit in der Halle scheint ihm keinen Spaß zu machen, anfangs hatte er auf der Koppel noch deutlich mehr Bewegungsdrang, als aber die ersten „Pickel“ kamen durfte er nicht mehr so viel hinaus, seither hat der Bewegungsdrang auch dort sehr nachgelassen.
Er wurde 4-jährig gekauft und gelegt, war auch damals schon sehr büffelig und ist eher mit wenig Temperament ausgestattet. Wenn er erschrickt, bleibt er stehen und „prustet“ ängstlich, ist aber meistens brav.
Insgesamt verlief die Entwicklung sehr langsam (wirkt auch jetzt eher, wie ein 6-jähriges Pferd). Manchmal ist er auch jetzt noch etwas flegelhaft (er knabbert viel am Besitzer und mir herum und sucht nach Leckerlis, geht dabei nicht gerade vorsichtig vor).
Anfangs hat der dunkelbraune Wallach jede treibende Hilfe mit „Rückwärtsgehen“ umgesetzt.
Er hat schöne Gänge, verkümmert aber unter dem Sattel.
Hänger fahren war früher eine Katastrophe: „Der war vielleicht stur!“
Überhaupt reagiert er mit Sturheit, wenn er sich überfordert fühlt.
Aber „Filou“ ist nicht dumm, – wenn er etwas Zeit bekommt, versteht er die Lektionen schnell und gut. Auf dem Turnier ist er eher „cool“.
Zu Fressen bekommt er Hafer, Heu und Stroh und etwas Müsli, „Filou“ Er ist sehr hungrig, frisst hastig und ist eher leichtfuttrig, trinkt gerne, und auch eher viel und „tunkt“ sein Heu immer.
Insgesamt plantscht er viel im Wasser und geht in jede Pfütze.
Er kommt nicht gut damit zurecht, wenn er ungerecht behandelt wurde und wenn der Besitzer schlechte Laune hat.
Manchmal schlägt er plötzlich aus, ohne dass der Grund ersichtlich wäre.
Als Hengst hatte er eine Griffelbeinfraktur.
Und inzwischen hat er eine Hufknorpelverknöcherung.
Untersuchung:
Puls 32/min, Atmung: 14/min
Auskult Herz o.b.B.
Haut: Mehrere „erbsengroße“ Knötchen im Halsbereich, Haut oder Fell ansonsten nicht verändert. Zum Zeitpunkt der Untersuchung kein Juckreiz.
Hufe fest, Wärmeverteilung über den Körper gleichmäßig.
Filou bekommt: ….Calc. C200
Und den Rat, viel Zeit im Gelände zu verbringen
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Sommer 2012
„Filou“ ist offener geworden, geht mit mehr Schwung, hat glänzenderes Fell bekommen und ist „sehr gut drauf“;
Hautausschläge sind bis heute nicht mehr aufgetreten.